Ehrenamt nicht vergessen!
Das war eines der wichtigen Themen in Horrenberg beim Austausch mit Vertretern des gesellschaftlichen Lebens im Ort. Klaus Eberle, der das Treffen organisiert hat, hat den entsprechenden Beitrag dazu verfasst.
Diese wertvollen Gespräche will ich auch gerne als Landtagsabgeordnete weiterführen. Hier bekommt man hautnah mit, wo der Schuh drückt und Probleme gelöst werden müssen.
(Text: Klaus Eberle)
Wer mehr über die Befindlichkeiten, Probleme und Sorgen im Ehrenamt erfahren möchte, spricht am besten mit denen, die sich über die Maße in der Gemeinde engagieren. In den Ortsteilen hat Landtagskandidatin Christiane Staab die Möglichkeit für ein Gespräch mit Sandra Payer, Geschäftsführerin des TV Horrenberg-Balzfeld, Walter Fuchs, ausgezeichnet mit der Bürgermedallie, sowie Ortsvorsteher Harald Seib genutzt.
„Wir sind verunsichert bezüglich der Auszahlung der Ehrenamtspauschale. In Ihrem Artikel in der RNZ weißen Sie auf das Haftungsproblem hin, das sich mit einer Erhöhung der Ehrenamtspauschale ergeben kann. Wir sind alles Laien, und solche Regelungen sind ohne Steuerberater kaum zu durchblicken. Es ist eh schon schwer Leute, die Verantwortung übernehmen, zu finden. Aber solche Regelungen erleichtern das gerade nicht.“
„Frau Payer, ja Sie sind ein Verein und kein Wirtschaftsunternehmen mit entsprechenden Strukturen. Es ist ein Thema, was mir wichtig ist, den Blick wieder dafür zu schärfen: Vereine sind ehrenamtlich organisiert. Dass die Ehrenamtspauschale bei gemeinnützigen Vereinen, die nicht wirklich viel ist, erhöht wurde, ist gut! Dass man allerdings vergessen hat, das Haftungsprivileg des Bürgerlichen Gesetzbuchs an diese erhöhte Ehrenamtspauschale anzupassen, da sind wir dran. Damit Vorstände oder andere in Verantwortung stehende Mitglieder von gemeinnützigen Vereinen nicht aus Versehen in die volle private Haftung rutschen, muss wieder eine vernünftige Lösung gefunden werden. Bisher haben wir leider noch keine Rückmeldung vom Ministerium, sobald wir dies haben, informieren wir darüber.„
„Das ist nicht das einzige Thema, das die letzten Jahre auf uns zukam. Hier möchte ich z.B. noch die Datenschutzgrundverordnung DSGVO ansprechen. Für uns als kleiner Verein war dies nahezu unmöglich, das alles zu regeln. Das ist so ein Bürokratismus und man muss immer die Angst haben, dass uns irgendein Mitglied an den Karren fährt. Da ist manchmal von der Politik nicht weit genug gedacht. Wir sind alle Mütter und berufstätig, und haben keine 40 Stunden die Woche, um uns darum zu kümmern.“
„Das ist ein ganz großes Thema, das immer wieder kommt. Wie kann man Vereine begünstigen, wo kann man deutlich machen, Vereine haben eine andere Aufgabe – das ist Ehrenamt und im Gemeinsinne. Und da müssen wir anpacken. Ich verstehe, dass die Gesetzgebung gleich behandeln muss, aber wir brauchen wieder mehr gesonderte Lösungen für die Vereine, wie auch immer die aussehen.“
„Ich habe ich ein ganz anderes Thema. Wir haben vor 20 Jahren als Gemeinschaft eine Solaranlage auf dem SG Clubhaus installiert. Jetzt läuft der EEG-Förderung aus, und wir müßten diese abbauen. Das kann doch nicht sein, jetzt wo jeder von Klimaschutz spricht.“
„In der Tat Herr Fuchs, es muss geregelt werden, dass diese Anlagen wirtschaftlich weiter betrieben werden können. Hier ist eine Regelung für die Anlagen bis 30 kwp gefunden worden, damit diese Anlagen weiter zu vereinfachten Bedingungen einspeisen können.“
„Frau Staab, noch etwas anderes. Hier im Ortskern von Horrenberg stehen einige ältere Häuser leer oder zum Verkauf. Was können Sie hierfür tun, dass die Ortskerne in einem Dorf wie Horrenberg oder Balzfeld nicht ausbluten?“
„Hier gibt es Förderproramme aus dem Entwicklungsproramm ländlicher Raum, Landessanierungsprogramm oder auch EU-Förderungen. Die CDU hat sich hier immer für den Erhalt von attraktivem – oftmals auch billigeres Wohnen in ländlichen Regionen Baden-Württembergs stark gemacht. Was für Dielheim und Horrenberg gilt, weiß Ihr Bürgermeister Glasbrenner als Fachmann vor Ort sicher besser als ich. Fördergelder können private Investitionen natürlich nur anregen und unterstützen, jedoch nicht ersetzen.“
„Harald, haben wir ein Thema noch nicht besprochen?“
Eure Stimme für Christiane Staab (Foto: Andreas Staab)
„Weniger eine Frage als eine Anregung. In Hessen gibt es ein freiwilliges soziales Schuljahr, bei dem sich SchülerInnen über ein, zwei Jahre jede Woche min. 2 Stunden in soziale Einrichtungen oder Vereine einbringen können.“
„Das ist eine gute Idee. Hier sollte das Land die entsprechenden Voraussetzungen schaffen, dafür kann ich mich einsetzen. So kann man die jungen Leute an ehrenamtliches Engagement und auch wieder an Vereine heranführen.
Frau Payer, Herr Fuchs, Harald, danke für die spannenden Themen.“