Besuch beim Metzgermeister
Nahrungsmittelerzeugung – im Rahmen meines Wahlkampfes immer wieder ein wichtiges Thema. Woher kommt zum Beispiel unsere Wurst und unser Fleisch, wie wird es zerlegt und weiter verarbeitet?
Nicht erst die Corona-Krise hat hier kritische Bereiche offengelegt. Wer erinnert sich nicht an die erschütternden Berichte und die erschreckenden Bilder über Zustände in der Massentierhaltung- produktion. Seit Jahren wird gerade im Bereich der Fleischerzeugung erfreulicherweise das Thema Tierwohl immer weiter gestärkt. Nun haben wir in jüngerer Vergangenheit gesehen, dass auch die Massenverarbeitung von Fleisch oft unter fragwürdigen Bedingungen für die dort arbeitenden Menschen stattfindet. Wie sehr ist unsere Region, ist unser Fleischverbrauch davon betroffen? Zuerst fällt einmal auf: Es gibt im Wahlkreis nicht mehr viele Metzgereien. Bei einer der letzten lokalen Metzgereien habe ich jetzt früh morgens hinter die Kulissen geschaut. Absolut überzeugt hat mich hier die Regionalität der Produktion. Die Tiere stammen aus baden-württembergischen Betrieben und haben daher keine langen Transportwege hinter sich. Die Verarbeitung erfolgt durch Fachpersonal. Die im Meisterbetrieb hergestellten Wurst- und Fleischwaren werden tagesfrisch vor Ort verkauft. So schafft Handwerk Vertrauen.
An dieser Stelle bedaure ich immer noch, dass wir es nicht geschafft haben, die Fachschule für das Fleischerhandwerk in Sinsheim zu erhalten. Immer weniger junge Menschen wollen in diesem Bereich eine Ausbildung machen. Die ständig sinkenden Zahlen in den Klassen der Berufsschule haben nun dazu geführt, dass die schulische Ausbildung der jungen Fleischerinnen und Fleischer in unserem Landkreis eingestellt wird. Die CDU-Kreistagsfraktion hatte sich hiergegen mit einem Schreiben an das Regierungspräsidium gestemmt, aber erfolglos. Hier wird deutlich, dass viele gerne die Leistung der örtlichen Metzger in Anspruch nehmen, aber fast niemand mehr Metzger werden will. Das ist leider in ganz vielen Handwerksberufen der Fall. Die CDU bekennt sich ganz klar dazu: Wir stehen zu unserem Handwerk und werden uns für den Erhalt einsetzen.